Christliche Singles

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Noch nie gab es so viele Singles in Deutschland wie heute - trotzdem spielen sie in Gemeinden kaum eine Rolle. Erstmals befragte das Institut empirica über 3 200 christliche Singles zu den Themen Alltag, Glaube, Sexualität, Kirche und Partnersuche: Wie gestalten sie ihr Leben, ihre Netzwerke und ihren Glauben? Wie zufrieden sind sie und wie gehen sie mit ihren sexuellen Bedürfnissen um? Die Ergebnisse geben einen spannenden Einblick in die Gefühlswelt der Singles - die Sie garantiert verblüffen werden!

 

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„Die Zahl der Einpersonenhaushalte in Deutschland steigt seit vielen Jahren, aber die Erforschung der Lebensform Single ist nicht in gleichem Umfang mitgestiegen. Vor allem der Bereich religiöser Menschen, die nicht in einer Partnerschaft leben, ist in Deutschland weitgehend unerforscht. Die neue empirica-Studie bietet Zahlen und Fakten zu Glauben, Leben, Alltag und Sexualität von evangelischen Singles. Diese werden anschaulich grafisch aufbereitet und durch beispielhafte Porträts von Alleinlebenden veranschaulicht. Die Studie kann christlichen Gemeinden helfen, die Lebenssituationen von Singles bewusster und differenzierter wahrzunehmen.“

Prof. Dr. Ralf Dziewas, Prorektor und Professor für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie an der Theologischen Hochschule Elstal

Themen im Buch
Themen im Buch

„Mir ist beim Lesen bewusst geworden, wie stark Gemeinden in der Regel doch ‚Ehe und Familie‘ denken und für diese Zielgruppe planen. Das passt nicht zur großen Zahl an Singles, die aus völlig unterschiedlichen Gründen als Singles in den Gemeinden leben. Dieses Thema ist dran‘, heißt es deshalb auch in der Einleitung. Das glaube ich
auch. Eine fundierte Studie über Singles, die ihre Situation beleuchtet, aufbereitet und erklärt, ist dabei ein wichtiger Schritt, ein notwendiges Handwerkszeug. Die  Fortsetzung, das Hinsehen, muss dann in den Gemeinden folgen.“

Christoph Stiba, Generalsekretär im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland

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DR. TOBIAS KÜNKLER ist Professor für Interdisziplinäre Grundlagen der Sozialen Arbeit an der CVJM Hochschule in Kassel.
DR. TOBIAS FAIX ist dort als Professor für Praktische Theologie tätig.Gemeinsam leiten sie das Forschungsinstitut empirica für Jugend, Kultur und Religion und den Masterstudiengang Transformationsstudien. Die Promovendin der Diakoniewissenschaften JOHANNA WEDDIGEN leitet die Gefängnisarbeit von Alpha Deutschland e. V. und ist an der CVJM-Hochschule in der Forschung und Lehre aktiv.

DAS FORSCHUNGSINSTITUT EMPIRICA

Das Forschungsinstitut empirica für Jugend, Kultur und Religion führt seit über zehn Jahren eigenständig drittmittelfinanzierte empirische Forschungsprojekte durch. Spezialisiert hat es sich auf die Erforschung christlich-religiöser Lebenswelten und Lebensweisen.
Ziel ist es, empirisch gesichertes Wissen auf Fragen zu erlangen, die einerseits für die Praxis relevant sind (z. B. für christliche Jugendarbeit, Gemeindearbeit allgemein, die Navigation kirchlicher Veränderungsprozesse etc.), andererseits aber auch für den wissenschaftlichen Diskurs. Letzteres geschieht in verschiedenen beteiligten Disziplinen, vor allem der empirischen Theologie, der Religionssoziologie und der Gemeinde- und Religionspädagogik.

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Weil Singles für Gemeinden ein Segen sind und umgekehrt

Christliche Singles gehören zu der am stärksten wachsenden Gruppen in unseren Kirchen. Sie engagieren sich ehrenamtlich. Sie spielen für unsere Gemeinden eine große Rolle. Und doch fühlen sie sich oft übersehen und haben das Gefühl, nicht richtig zu sein. Warum?
Es ist Zeit, umzudenken. Singles neu in den Blick zu nehmen. Denn Gemeinde bedeutet auch Familie. Und in dieser Familie sollten alle Platz haben - eine Fülle von Lebensformen und jeder Beziehungsstatus.
Ein Buch voller Inspiration für Gemeinden und Kirchen, das ermuntert, neu zuzuhören und den Blick zu weiten.

Date Your Singles!

Christliche Singles spielen für unsere Gemeinden eine große Rolle. Und doch fühlen sie sich oft übersehen und haben ...

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Von Gemeinde, der »Singledizee-Frage« und dem Ziel dieses Buches

 

Aus dem Vorwort von Tobias Faix und Johanna Weddigen

Gemeinde ist so etwas wie Gottes Experimentierraum auf Erden. Gott übt Himmel, könnte man etwas despektierlich sagen. Denn in Gemeinde wird einiges Himmlische vorweggenommen und ist gleichzeitig viel Menschliches zu erleben. Vielleicht ist es genau diese Spannung, die uns an ihr so fasziniert: dass Gott sich mitten im Gebrochenen zeigt und leuchtet und erleuchtet, wohl  wissend, dass vieles noch im Argen liegt.
Und so kommen die unterschiedlichsten Menschen zusammen, um diesen Gott zu erleben, der so großartig ist, dass die menschlichen Unterschiede plötzlich klein und unwichtig erscheinen – wie Paulus es sagt: Da spielen weder Herkunft, Gender noch Milieu eine Rolle, weil durch die Verbindung mit Jesus anderes wichtiger wird (Galater 3,28). Was für eine Aussage, was für eine Hoffnung, was für eine Chance! Oder wie es die wunderbare und viel zu früh verstorbene Monika Deitenbeck-Goseberg formuliert hat:

»Ich würde immer sagen, die Gemeinde ist die Hoffnung für die Welt und darin sollten wir sie als einen natürlichen, offenen, herzlichen Ort gestalten. Tut euer Herz auf und macht eure Augen auf. Und guckt, wer was braucht. Ermutigt die Menschen, bringt sie mit. Die Ermutigungsbotschaft muss gesagt werden und durchkommen. Sie wird immer in menschlicher Verpackung sein.« 

Genau darum geht es in diesem Buch. Wir wollen Gemeinden dabei helfen, einen natürlichen, offenen und herzlichen Ort zu gestalten – für Menschen in allen Lebensformen. Seien es Familien in ihren unterschiedlichsten Konstellationen oder Alleinlebende. Und dazu müssen wir alle unsere Herzen und Augen aufmachen und einander neu wahrnehmen. Damit die Ermutigungsbotschaft bei allen ankommt – auch bei den Singles, um die es in diesem Buch geht.

 

Singles – die unsichtbaren Wesen der Gemeinde?

Und hier beginnt das Menschliche, denn bei allem Himmlischen werden gerade Singles in Gemeinden oft übersehen. Und das, obwohl sie weder eine Rand- noch eine Sondergruppe sind, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Kirchen und Gemeinden. In einem Interview im Rahmen der Singlestudie sagte Gerd: »Ich möchte in der Gemeinde nicht nur als Mitarbeiter wahrgenommen werden.« Singles wollen nicht nur gebraucht, sondern in die Gemeinschaft aufgenommen werden. Manche stellen deshalb zu Recht die »Singledizee-Frage«: Wenn Gott einen so hohen Wert auf Gemeinschaft legt, warum bleiben Singles dann in vielen Gemeinden allein und gehören nicht zur Gemeinschaft dazu? Das ist eine wichtige Frage. Deshalb möchte dieses Buch auf Singles in unseren Kirchen und Gemeinden aufmerksam, möchte sie sichtbar machen, ihnen eine Stimme geben und konstruktive Vorschläge zum gemeinsamen »Kennenlernen« einbringen.

Singles in der Gemeinde: Freud und Leid nah beieinander

Singles und Gemeinde sind ein Paar, dessen Datingleben von Aufs und Abs geprägt ist und nicht immer ein Happy End hat. Das zeigt die 2020 erschienene Singlestudie. Dort wurde deutlich, dass Gemeinde für Singles zwar ein sehr wichtiger Ort ist, an dem sie schöne Momente erleben. Gemeinde nimmt einen wichtigen Platz in ihrer Alltagsgestaltung ein, viele haben dort enge Bezugspersonen und eine starke Eingebundenheit in die Gemeinde hat positive Auswirkungen darauf, wie zufrieden Singles mit ihrem Leben sind. Allerdings wurde auch sehr deutlich, wie sehr manche Singles unter Gemeinde leiden. Dreißig Prozent der Singles fühlen sich in der Gemeinde aufgrund ihres Beziehungsstatus stigmatisiert. Das oft vorherrschende Familienideal macht es ihnen schwer, ihren Platz in der Gemeinde zu finden, und sorgt auch dafür, dass sich einige irgendwann von Gemeinde abwenden und sich eine Gemeinschaft außerhalb von kirchlichen Strukturen aufbauen. Gemeinde und Singles finden also oft nicht zusammen. Das ist auch des- halb so tragisch, weil es immer mehr Singles gibt. Insbesondere in den Großstädten steigt ihre Zahl. Wichtig zu erwähnen ist außerdem, dass, wenn wir hier von Singles sprechen, alle gemeint sind, die keine:n feste:n Partner:in haben. Es beinhaltet also die, die aktuell in keiner Partnerschaft leben oder vielleicht noch nie in einer gelebt haben, aber genauso auch Geschiedene oder Verwitwete. Jede:r von uns kann im Leben noch mal Single werden und schon deshalb sollte das Thema uns alle interessieren.

Was erwartet dich in diesem Buch und wie ist es aufgebaut?

Die Herausgabe der Singlestudie ist bei Erscheinen dieses Buches mehr als zwei Jahre her. Wir (Tobias Künkler, Tobias Faix und Johanna Weddigen) haben in einer großen empirischen Forschung das Leben christlicher Singles untersucht. Damals wollten wir wissen, was christliche Singles bewegt, wie sie ihren Alltag, den Glauben und das Leben gestalten. Wir haben sie zu ihrem Partnerwunsch, der Partnersuche und zum Thema Gemeinde befragt. Viele der Singles erhofften sich durch die Studie endlich mehr Verständnis für ihre Situation und eine stärkere Fokussierung der Gemeindeleitun- gen auf dieses Thema. Punktuell wurde das auch erreicht und wir freu- en uns darüber, dass die Studie Gesprächs- und Denkanstoß sein konnte: Leitungskreise machten die Inhalte zum Thema ihrer Sitzung, es bildeten sich übergemeindliche Singlegruppen und Singles selbst hatten eine Gesprächsgrundlage, auf der sie sich austauschen konnten. Allerdings wurde gleichzeitig die Überforderung von Gemeinden mit dem Thema deutlich und seine Notwendigkeit manchmal weiterhin nicht gesehen. Das vorliegende Buch soll eben da anschließen. Es hilft Gemeinden dabei, praktisch tätig zu werden. Im ersten Teil des Buches ist es uns wichtig darzustellen, um wen es sich handelt, wenn wir über Singles sprechen und warum das Thema so relevant ist – und das sowohl aus der soziologischen als auch aus der theologischen Perspektive. Die Singlestudie hat uns viel über die christlichen Singles erschlossen und wir stellen einige ihrer wichtigsten Ergebnisse dar. Diese werden natürlich immer wieder einfließen. Wir haben zehn Personen mit unterschiedlichem Beziehungsstatus, Be- ruf, Alter und Geschlecht zehn Fragen gestellt. Sie sollten die Fragen spontan und kurz und bündig beantworten. Uns hat dabei die Vielfalt der Leben und der Sichtweisen interessiert. Einige Fragen beziehen sich auf das Thema Singlesein, andere bewusst gar nicht. »Zehn Menschen – zehn Fragen« findet sich zwischen dem ersten und dem zweiten Teil des Buches und gibt die Chance, einen kleinen Einblick in zehn Leben zu erhaschen. Im zweiten Teil teilen Pastor:innen, Verheiratete, Singles, Gemeindegründer:innen, Referent:innen und eine Sexualtherapeutin ihre Ideen, wie Singles und Gemeinden zusammenfinden können und versuchen zu verstehen, warum es bisher nicht klappen will. Sie berichten aus ihren ganz unterschiedlichen Perspektiven heraus von ihren Erfahrungen. Manchmal bestätigen sie sich gegenseitig in ihren Wahrnehmungen, manchmal ergänzen sie sich. Das Buch ist voller Praxisbeispiele und wir wünschen uns, dass Gemein- den Lust bekommen, einige davon auszuprobieren. Nicht alles wird sich einfach kopieren lassen, oftmals dienen die Beispiele viel mehr als Inspiration. Dein Kontext, deine Gemeinde, die Singles in deiner Gemeinde werden anders sein. Eins aber sagen alle Autor:innen: Das Thema muss von uns aktiv angegangen werden. Es wird nicht von allein passieren, dass sich Singles in unseren Gemeinden wohlfühlen.

 

April 2022, Johanna Weddigen und Tobias Faix

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